Eindrücke aus dem ländlichen Versorgungsalltag

Wie funktioniert Daseinsvorsorge, wenn kein Supermarkt mehr im Ort ist und das Auto fehlt? Unser Forschungsteam hat einen Nachmittag lang den rollenden Supermarkt auf einer seiner regelmäßigen Touren begleitet. Das Ziel: ein genauer Blick auf bestehende mobile Versorgungsangebote und mögliche Ergänzungen durch neue Technologien – etwa durch autonome Lieferroboter.

Foto: Alexander Elsner

Der rollende Supermarkt hält an mehreren Stationen im ländlichen Raum, wo er eine Grundauswahl an Lebensmitteln und Artikeln des täglichen Bedarfs anbietet. Während unserer Fahrt kamen wir mit drei Bürger:innen ins Gespräch, die dieses Angebot regelmäßig nutzen – nicht nur zum Einkaufen, sondern auch als kurzen sozialen Ankerpunkt im Alltag. Für viele bedeutet der Besuch des Fahrzeugs ein Stück Unabhängigkeit: Der Einkauf ist ohne fremde Hilfe möglich, Bestellungen können vorab aufgegeben werden, und selbst spontane Bedarfe lassen sich abdecken, mit Antizipationsvermögen der Mitarbeitenden und der langjährigen Erfahrung mit den Kund:innen.

Im Gespräch wurde aber auch deutlich: Die allgemeine Versorgungslage wird zunehmend prekär. Wer weder ein eigenes Auto noch familiäre Unterstützung hat, gerät bei der Deckung alltäglicher Bedürfnisse schnell an Grenzen. Gerade hier schließt der mobile Supermarkt eine wichtige Lücke – allerdings nicht vollständig.

Unser Team diskutierte daher mit den Bürger:innen auch mögliche Ergänzungen durch unseren Lieferroboter, etwa als nachgelagerter Zustelldienst für Produkte, die im Fahrzeug nicht verfügbar sind. Die Reaktionen der Menschen haben uns zwei Erkenntnisse geliefert: Es gibt eine große Technologieoffenheit bei den Menschen, wenn Sie den Nutzen einer Technologie verstehen und eigenen Use Cases sehen. Die dabei von den Bürger:innen geäußerten Impulse und Fragen zur Handhabung und Zuverlässigkeit, sind dabei extrem wichtig für unsere Forschung und die Arbeit an Lösungsvorschlägen. Die zweite große Erkenntnis war, dass alle Gesprächspartner:innen den Wunsch nach einer verstärkten und langfristig abgesicherten, auch mobilen, Daseins-Infrastruktur äußerten.

Das Fazit unserer ersten Fahrt mit dem rollenden Supermarkt: Mobile Angebote sind für viele Menschen längst unverzichtbarer Bestandteil ihrer Daseinsvorsorge. Der Bedarf wächst – und mit ihm das Interesse an innovativen und ergänzenden Lösungen

Unterwegs mit dem rollenden Supermarkt